INGENIEURBÜRO STADT + NATUR WUPPERTAL
 

ARBEITSBEREICHESPIELRAUMPLANUNG › BEISPIELHAFTER ABLAUF EINES BETEILIGUNGSPROJEKTES

 
Entscheidung für die Spielraumgestaltung
Die Entscheidung, einen Spielraum kindgerecht und naturnah zu gestalten, ist gefallen.
Bei der Planung und Ausführung soll die Unterstützung durch einen Landschaftsarchitekten
in Anspruch genommen werden. Die späteren Nutzer möchten sich aktiv am Planungsprozess
und am Spielplatzbau beteiligen.

Die Vorgehensweise könnte nun wie folgt aussehen:
1. Informationsveranstaltung
2. Gründung eines Arbeitskreises
3. Planungswerkstatt mit der Nutzgruppe
4. Planungsphase des Landschaftsarchitekten
5. Beauftragung einer Fachfirma mit Arbeiten, die freiwillige Helfer überfordern würden
6. Organisation und Durchführung von Bauaktionen mit freiwilligen Helfern
   
 

1. Informationsveranstaltung
Vor Beginn der Planung sollten alle Beteiligten über die Ziele und die Vorgehensweise
aufgeklärt werden. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung erklärt der Landschaftsarchitekt
seine Arbeit, und die Beteiligten äußern ihre Ideen und Wünsche.
   
 
 

2. Gründung eines Arbeitskreises
Es ist sinnvoll, einen Arbeitskreis mit Vertretern aller beteiligten Gruppen (z. B. Eltern,
Erziehungskräfte, Lehrer, Fachleute vom Bauamt, ortsansässige Vereine, Vertreter
des Trägers, Planer) zu gründen.

Der Arbeitskreis ...
... begleitet verantwortlich die Planung und Umsetzung,
... delegiert Aufgaben, wie z. B. die Suche nach Sponsoren für Geld- und Materialspenden,
... unterstützt die Organisation anstehender Baumaßnahmen,
... setzt den zeitlichen und finanziellen Rahmen entsprechend den Möglichkeiten.
   
 

3. Planungswerkstatt mit der Nutzergruppe
Gemeinsam mit den späteren Nutzern des Spielplatzes können im Rahmen einer
Planungswerkstatt Ideen für die neue Gestaltung entwickelt und gesammelt werden.
Diese Vorgehensweise gewährleistet, dass das fertige Produkt den Vorstellungen
der betroffenen Parteien entspricht.
   
 
 

4. Planungsphase des Landschaftsarchitekten
Nach der oben beschriebenen Vorlaufphase fertigt der Landschaftsarchitekt eine fachgerechte
Planung an. Erst auf Grundlage dieser Planung kann der Spielplatzbau beginnen.

Eine fachgerechte Planung eines naturnahen kindgerechten Spielraumes
bedeutet für STADT + NATUR ...
... die Berücksichtigung der Wünsche der Nutzergruppe,
... die Einhaltung der gültigen Normen und Sicherheitsvorschriften für Spielplätze,
... die Nutzung vorhandener, erhaltenswerter Elemente (z. B. Bäume, Sträucher, interessante
... Geländestrukturen, vorhandenes Baumaterial, aber auch Spielgeräte, die noch intakt sind),
... entsprechend des Potentials an vorhandener Arbeitskraft zu planen, (d. h. wenn die Nutzer
... sich aktiv am Bau beteiligen werden, sollte die Planung dem handwerklichen Geschick und
... dem Leistungsvermögen von Eltern, Erziehungskräften und ehrenamtlichen Helferinnen und
... Helfern gerecht werden),
... nicht nur kostengünstig bauen zu können, sondern auch sinnvolle Bauabschnitte einzuteilen,
... die Schritt für Schritt entsprechend der finanziellen Möglichkeiten umgesetzt werden.
   
 

beispielhafter Ablauf der Planungsphase

 
    
 

5. Beauftragung einer Fachfirma mit Arbeiten, die freiwillige Helfer überfordern würden
Neben dem Mitwirken vieler Laien sollten möglichst auch Fachleute (ob ehrenamtlich
oder erwerbsmäßig als Garten- und Landschaftsbaufirma) am Projekt beteiligt werden,
um eine Überforderung der freiwilligen Helfer zu vermeiden.
Vor allem Abrissarbeiten in größerem Umfang sollten von Fachfirmen ausgeführt werden.
Auch umfangreichere Erd- und Wegebauarbeiten sind oft nicht ausschließlich von Freiwilligen
zu leisten. Bei der Gestaltung und Ausstattung des Spielplatzes fallen dann viele schöne
und motivierende Arbeiten an, die von freiwilligen Helfern übernommen werden können.
   
 
 

6. Organisation und Durchführung von Bauaktionen mit freiwilligen Helfern
Auf Grundlage der Ausführungsplanung kann die erste Bauaktion organisiert werden.
Die Aktionen werden so geplant und vorbereitet, dass in relativ kurzer Zeit ein Teilabschnitt
fertig gestellt wird - bei Kindergärten und öffentlichen Spielplätzen ist das in der Regel
ein Samstag. Bei Schulen kann die Ausführung auch in den Unterricht integriert und z. B. im
Rahmen einer Projektwoche durchgeführt werden.

Ganz wesentlich ist das Erfolgserlebnis für die beteiligten Aktiven. Sie sind dadurch zu
weiterem Tun motiviert und engagieren sich auch über einen langen Zeitraum im Projekt.
Vor der Bauaktion kümmern sich engagierte Eltern anhand von Materialzusammenstellungen
um die nötigen Bestellungen. Später werden Listen ausgehängt, in die sich die freiwilligen
Helfer für die anfallenden Arbeiten eintragen können. Wichtig ist auch dafür zu sorgen,
dass das benötigte Werkzeug am Tag der Aktion auf der Baustelle ist. Außerdem sollte sich
jemand um die Verpflegung der Helfer kümmern. Wenn all diese Dinge geklärt sind, können
Eltern und Kinder anrücken, und es kann endlich losgehen.

Die Umsetzung der Planung kann in kleinen Schritten erfolgen, z. B. in zwei Bauaktionen
pro Jahr, je einer im Frühjahr und im Herbst. Bei überschaubaren Projekten kann der Bau auch
innerhalb eines kürzeren Zeitraumes erfolgen. Eine längere Realisierungszeit - das können
mehrere Monate oder Jahre sein - ist insofern positiv zu sehen, als dass die gemeinsame
Bautätigkeit ein gutes Verhältnis zwischen allen am Projekt Beteiligten zur Folge hat.
Außerdem kann so die Finanzierung über einen längeren Zeitraum gestreckt werden.

In der Arbeit mit Erwachsenen und anderen Kindern erfahren Kinder nicht nur die Notwendigkeit
und Bedeutung eines solchen Engagements, sondern sie machen auch die positive Erfahrung,
dass gemeinsames Tun Freude bereitet. Durch die gemeinsame Arbeit entsteht eine starke
Identifikation mit dem Geschaffenen. Dies bedeutet auch eine größere Bereitschaft,
Verantwortung für die Pflege und den Erhalt des Spielraumes zu übernehmen.
   
 
 
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